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750 Jahre  Eitzum am Elm - 1260-2010.2

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ASS-Nr. 67 Evangelische Kirche zu Eitzum (Aus der Chronik von Pastor Carl Schattenberg)

1291 verweist erstmals der Name des Predigers Conradus de Etzem auf das wahrscheinliche Vorhandensein einer Kirche in Eitzum.

Um 1400 wird eine Kirche in einer Matrikel des Bistums Halberstadt erwähnt. 1569 wird ein Gotteshaus in Rhoden als Waldparzelle, 20 Minuten vom Ort genannt. Ob dort jemals ein Gotteshaus gestanden hat, ist jedoch nicht nachgewiesen worden. Erst später erhielt die Parzelle den Namen Pfingstöhse.

Aber schon zuvor, im Jahr 1510, wurde erwiesenermaßen eine kreuzförmige Kirche auf dem Grundstück der heutigen errichtet. Daran erinnert der jetzt über der Sakristeitür angebrachte Stein mit dieser Jahreszahl. Man hatte es sich zu eigen gemacht, diesen Stein jeweils in die nachfolgenden Neubauten einzusetzen.

Der Turm hielt darin die Mitte und ruhte auf zwei Bögen. An dem Flügel nach Norden, in dem die sich die Frauenstühle befanden, war eine Gehrkammer, ein Aufbewahrungsort für die kirchlichen Geräte und Gewänder, angebaut. In dieser befand sich auch ein großer, eichener und mit Eisen beschlagener Kasten - vielleicht ein weiterer Tetzelkasten? -, der von den plündernden Soldaten im 30-jährigen Krieg zerstört wurde. 1658 wurden dessen Reste entfernt und das verbliebene Eisen verkauft.

Das Dach und der Turm der Kirche waren mit Stroh bedeckt und somit sehr reparaturanfällig. 1685 mussste das eingefallene Totenhaus wieder erneuert werden.

1706 wurde die Kirche bedeutend vergrößert und dadurch sowohl inner- als auch äußerlich stark verändert. Die kleinen, “elenden” Fenster wurden zugemauert und statt ihrer große, “wackere” eingebaut. Die Gehrkammer wurde abgerissen.

1766, also nur 60 Jahre später, wurde die Kirche samt Turm abgebrochen und an deren Stelle eine neue, aber recht einfache errichtet. Die Kanzel stand über dem Altar im Osten, im Kirchenschiff befanden sich die Frauenstühle. Für die Männer hatte man an den nördlichen und südlichen Seiten Priechen angebracht. Die genau deklarierten Baukosten weisen unter anderem aus, das “beim Holzholen von Wernigerode für 3 Thaler Bier vertrunken wurde”.
 

Kirche_zu_Eitzum_-_Aufnahme_Jurgen_Mewes

Doch auch diese Kirche war schlecht gebaut. Bereits nach 100 Jahren wurde sie wegen Baufälligkeit gesperrt und bis auf den Turm kurz darauf abgeriisen. Man stellte fest, dass die unter Hofbaumeister Fleischer von dem Maurermeister Roth und dem Zimmermeister Keunecke “zu Schöppenstedt” gebaute Kirche aus keinem dauerhaften Material gebaut und deshalb “aus dem Lote gewichen” sei. Wen verwundert es also, dass der berühmte Turm der Schöppenstedter Kirche St. Stephanus auch im Laufe der Jahre aus dem Lot geraten ist!

Am 7. Oktober 1866 fand die Grundsteinlegung der heutigen Kirche statt. In dem ausgehölten Grundstein wurde eine Blechkapsel untergebracht, welche eine Urkunde mit den Namen sämtlicher zu der Zeit in Eitzum lebenden Familien enthält. Aber gemeiner Weise hat man auch die Namen der Schöppenstedter Handwerker darin vermerkt, mit dem Hinweis, dass diese den erforderlichen Abriss der Kirche angeblich verschuldet haben.

Bereits am 1. Dezember  1867 wurde die Kirche eingeweiht. Der quadratische Turm wurde nicht erneuert, sondern nur ausgebessert, um 13 Fuß erhört und 1874 mit einer neuen Spitze versehen. 1876 wurde die Kirchturmuhr eingebaut. Von den Zifferblättern war das südliche seit 1749 schon vorhanden, während das nach Westen gerichtete 1888 angeschafft wurde.

Auch die Wetterfahne von 1708 hat somit ein bewegtes Dasein hinter sich und schon ungezählten Stürmen und Gewittern getrotzt. Noch heute zeigt sie stolz die richtige Windrichtung an.
 

Wetterfahne der Eitzumer Kirche02

Der kleine und sehr einfache Altar wurde aus Quadersteinen errichtet. Die an der Südseite befindliche Kanzel ruht auf einer Steinsäule mit hübschem Fuß und Kapitellen. Die Felder der Kanzelbrustwehr schmücken die vier aus Holz gefertigten Evangelisten Mathäus, Markus, Lukas und Johannes. Die Säulen und die Figuren wurden aus der vorherigen Kirche übernommen.

Die vier der ursprünglich sechs großen Ölgemälde -zwei wurden zwischenzeitlch leihweise der Gemeinde Weferlingen überlassen- entstammen dem 1145 gestifteten Zisterzienserkloster Riddagshausen in Braunschweig.

1891/92 hat die Kirche durch den Braunschweiger Hofdekorationsmaler Quensen noch einige prächtige Wandgemälde an der Apsis erhalten.

Ein Kleinod ist das wertvolle Vortragekreuz aus Bronze.

Quelle zahlreicher Angaben: C. Schattenberg, “Eine chronikalische Schilderung des Dorfes Eitzum”, 1895.