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750 Jahre  Eitzum am Elm - 1260-2010.2

Ortsheimatpfleger Eitzum am Elm

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Von der Schule

Zu welcher Zeit das erste Schulgebäude zu Eitzum aufgeführt ist, wird wohl niemals mit Bestimmtheit zu erforschen sein, da nur wenige Akten darüber aufzufinden sind. Jedenfalls können wir annehmen, daß schon seit Jahrhunderten ein besonderes Schulhaus vorhanden gewesen ist. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts befanden sich die Gebäude in einem traurigen Zustande. Das Wohnhaus, welches nur 37 Fuß lang und 24 Fuß breit war, enthielt eine Stube mit einem eisernen Ofen, eine Küche mit einer kleinen Speisekammer und vier Kammern. Das waren die sämtlichen Räume des Wohnhauses, in dem das Schulzimmer zugleich die Wohnstube für die Familie des Lehrers bildete.

Die Nebengebäude bestanden in einer Scheune und einem Kuhstalle unter einem Dache, welche früher das alte noch kleinere Wohnhaus gewesen waren, und einem Schweinekoben, welchen der Lehrer für sein Geld hatte aufstellen lassen.

Alle Gebäude waren, wie das Corpus bonorum Seite 145 hervorhebt, mit Stroh gedeckt, waren von schlechter Beschaffenheit und befanden sich im elenden Zustande. Nach Süden zu war das Haus gestützt und das Dach war nach dem Pfarrhause vom Winde herausgetrieben. Wenn starker Nordwind war, bewegte sich das ganze Haus, und zu solcher Zeit mußte der Lehrer mit den Seinen sich stets zur Flucht bereit halten. Die Gefahr wurde noch vergrößert, als die Stützen, die doch das Haus halten sollten, abgefault waren, und doch, heißt es in dem Bericht, war die Gemeinde sehr nachlässig, solches zu reparieren, wie denn überhaupt an den Gebäuden wenig gebessert wurde. Der Pastor mußte sich vermuten sein, daß das Schulhaus mal auf die Pfarrwohnung fiele, zudem solches nicht mal eine Rute lang davon abstand und dazu wohl 5 bis 8 Fuß höher stand als die Pfarre.

Am 7. August 1755 berichtete der Pastor Elten, daß das Schulhaus beginne einzufallen und mithin darin zu wohnen unsicher werde. Gestern Mittag sei mit dem Bruch des Balkens die ganze Decke einer Kammer heruntergesunken. Zum Glück sei keiner darunter gewesen, aber der gute Mann (d. i. der Lehrer Emmius) habe doch an Kesseln, Mulden, Kiepen, Brod, Eiern und was sonst darin vorrätig gewesen, ziemlichen Schaden genommen. Es wäre doch wohl nötig,, daß dieser ganze alte Plunder einmal in Augenschein genommen und ein endlicher Entschluß darüber festgesetzt wurde, ob das Haus müßte umgestoßen werden. Indessen es kam noch nicht zum Neubau, der Schaden wurde notdürftig ausgebessert. Fünfzehn Jahre waren wieder vergangen, da trug das Konsistorium unterm 2. Februar 1771 den Bisitatoren auf, wegen des verfallenden Zustandes des Schulhauses und der dabei zu besorgenden Gefahr sofort zum Bau eines neuen Hauses Riß und Anschlag entwerfen zu lassen. Auch sollten sie untersuchen, ob die Gemeinde sich mit Grund von der Teilnahme an den Unkosten des Baues ausschließen könne. Die Bisitatoren erinnerten an den 750 errichteten Rezeß, nach welchem die Kirche verpflichtet sei, die Besserungen an dem Opfereigebäude aus ihren Mitteln auszuführen, wenn auch fünfjährige Revenüen zu Grunde gingen (vgl. S. 37). Daaber durch den Kirchen- und Turmbau die Kirchen-Kapitalien vergriffen seien, mithin auf das Vermögen und die Revenüen der Kirche nicht mehr reflektiert werden könne, so frage es sich, auf welche Weise die Gemeinde nun glaube, bei diesen Umständen Rat zu schaffen.

Die Gemeinde blieb dabei, bei der offenbaren Not des größten Teiles der Einwohner sei es unmöglich, Gemeindeseits auch nur das Geringste zu thun. So wurde denn die allernotwendigste Reparatur ausgeführt, die nach der Kirchenrechnung von 1771 einen Kostenaufwand von 139 Thlr. 34 Mgr. 5 Pfg. erforderte. Nach wenigen Jahren trat der Notstand von neuem hervor. Nach übereinstimmenden Berichten drohte das Schulhaus mit dem Einsturz und war lebensgefährlich.

Aber trotz alledem, man war nicht so eilig mit dem Bauen. Es bewahrheitete sich schon damals das Sprichwort, welches heute noch vielfach im Gebrauch ist und lautet: “In Eitzen hett se Tied” (In Eitzum hat man Zeit).

Erst nach weiteren 13 Jahren (1791) war man endlich soweit gekommen, den Bau eines neuen Schulgebäudes zu beschließen. Der Kostenanschlag lautete auf 474 Thlr. 6 Gr. 8 Pfg. Laut Verfügung vom 9. März 1791 u. 5. November desselben Jahres bewilligte das Konsistorium zum Schulbau 350 Thlr. aus Kirchenmitteln und bestimmte, daß das Übrige die Gemeinden zu tragen habe. So wurde denn das jetzt noch vorhandene Schulhaus in den Jahren 1791 bis 1792 gebaut.

Da die Gemeinde sich weigerte, einen Zuschuß zu den Baukosten zu leisten und 1805 ein Gesuch einreichte des Inhalts, daß es in Ansehung der Kosten der Baulichkeiten an der Schule bei der im Jahre 1750 getroffenen und landesherrlich bestätigten Übereinkunft gelassen werden möchte, wurden die gesamten Kosten auf die Kirchenkasse übernommen. Nach der Übereinkunft von 1750, welche in der Abhandlung über die Pfarre dem Wortlaute nach angeführt ist, und nach dem Revisions-Reskripte vom 3. Oktober 1804, in dem verordnet ist, daß bei Baulichkeiten an der Schule eine vorherige Genehmigung des Konsistoriums einzuholen ist, ist bis auf die jetzige Zeit verfahren Worden.

Das jetzt in Gebrauch befindliche Klassenzimmer wurde 1872n dem westlichen Giebel des Schulhauses unter Leitung des Kreisbaukondukteurs Eigner aus Wolfenbüttel angebaut. Die anschlagsmäßigen Kosten zu 1014 Thlr. 24 Gr. 9 Pfg. hat laut Konsistorial-Verfügung vom 29. Mai 1872 die Kirchenkasse übernommen.